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Sportart:

Das Gewichtheben ist eine Schwerathletik-Sportart, bei der eine Langhantel zur Hochstrecke gebracht wird, das heißt mit ausgestreckten Armen über den Kopf gestemmt wird.

Der Wettkampf wird in den Disziplinen Reißen und Stoßen bzw. in Kombination beider (Olympischer Zweikampf) ausgeführt.

Die Sportler haben je Disziplin maximal drei Versuche.

Neben der Technik sind beim Gewichtheben insbesondere Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Beweglichkeit für den Erfolg maßgeblich.
Als Grundlagentraining ist Gewichtheben ebenso hervorragend für andere Sportarten geeignet.

Klick einfach auf den nachfolgenden Button – eine Initiative des Berliner Gewichtheber- und Kraftsportverband e.V.

GEWICHTHEBEN - EIN SPORT FÜR ALLE


Geschichte:

Gewichtheben hat in unserem Lande eine lange Tradition. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich das Gewichtheben zur sportlichen Kraftübung. Die Gewichtheber schlossen sich mit anderen Kraftsportlern im Jahre 1891 im Deutschen Athleten-Verband zusammen. 1893 wurden bereits die ersten Deutschen Meisterschaften durchgeführt. Seit 1896 gehört Gewichtheben zum Programm der Olympischen Spiele.

In der DDR wurde am 27. April 1958 der Deutsche Gewichtheber-Verband (DGV) gegründet, der auch für Kraftsport und Bodybuilding zuständig war. Dessen Landesverbände sind am 30. September 1990 dem BVDG beigetreten, die Sparten Kraftsport und Bodybuilding waren bereits vorher ausgegliedert worden und bildeten den damaligen Deutschen Kraftsport- und Bodybuilding Verband e. V. (DKBV).

Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber  BVDG  wurde 1969 gegründet und besteht aus 18 Landesverbänden, 230 Vereinen und insgesamt 20.000 Mitgliedern. Er hat seinen Sitz in Leimen (Baden-Württemberg). Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber ist Mitglied im Weltverband (IWF), Europaverband (EWF) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Der Landesverband in MV ist der Gewichtheber- und Kraftsportverband Mecklenburg - Vorpommern e.V. (GKMV). Die Geschäftsstelle befindet sich in Biendorf.

Gewichtheben in Schwerin:

1970 startete Wolfgang Kolditz die ersten Aktivitäten im Gewichtheben in Schwerin. Noch im selben Jahr übernahm Walter Thiel das Zepter. Aufgrund einer Schulterverletzung beendete er seine Laufbahn als Diskuswerfer beim SC Traktor Schwerin und schaffte als Trainer in kürzester Zeit mit einigen Jugendhebern den Anschluss an die damalige DDR-Spitze. Zeitweise trainierten bis zu 30 Jugendliche bei "Trusioma Schwerin", der BSG vom VEB Plastmaschinenwerk Schwerin. Als einzige Nicht-Club-Sportler gewannen die Schweriner Heber Medaillen bei DDR-Meisterschaften und DDR-Spartakiaden. Zu den Erfolgreichsten gehörten in den Siebzigern die Zwillingsbrüder Roland und Reinhard Jahnke, sowie Dietmar Hyzyk. Die Sportfreunde Reinhard Jahnke und Norbert Röper stiegen zu den damaligen Spitzenclubs wie TSC Berlin und Motor Stralsund auf. Höhepunkt war die Ausrichtung der DDR-Juniorenmeisterschaften 1973 in der Sport-und Kongreßhalle.
Mit der Neuansiedlung von größeren Industriebetrieben in Schwerin wurden die Gewichtheber 1975 von der ISG Schwerin-Süd übernommen. Bereits 1980 gab es den Wechsel zur BSG Hydraulik Schwerin. Damit war auch die materiell-technische Basis für die Gewichtheber langfristig gesichert. Walter Thiel übergab im gleichen Jahr den Staffelstab an seinen eigenen Hebernachwuchs. Obwohl die Messlatte sehr hoch lag, einige vom Hebervirus Infizierte nahmen die neue Herausforderung an und starteten sofort durch. Zu den "neuen" Aktivisten zählten Manfred Porepp, Dietmar Hyzyk und Roland Jahnke. Fortan bestimmten die Schweriner Heber im Kinder-und Jugendbereich neben den Brüeler Hebern das Niveau im damaligen Bezirk Schwerin. Der aufopferungsvollen Arbeit aller Übungsleiter in der Sektion Gewichtheben war es zu verdanken, daß 1985 die DDR-Bestenermittlungen in der AK 14/15 in Schwerin ausgerichtet wurden und dem damaligen traditionellen Wettbewerb "Stärkster Lehrling/Sportlichstes Mädchen" Ruhm, Ehre und Anerkennung des Gewichthebersports bei überregionalen Wettbewerben zuteil wurde. In Würdigung dieser guten Nachwuchsarbeit bekamen die Schweriner Heber den Status eines staatlich geförderten Trainingsstützpunktes (TS). Im Alter von 15 Jahren wurde Marco Spanehl zum TSC Berlin delegiert. Er avancierte mit der Bronzemedaille im Stoßen bei den Europameisterschaften 1992 in Szekszard (Ungarn) und seiner Olympiateilnahme 1992 in Barcelona zum erfolgreichsten Schweriner Gewichtheber seit der Wiedervereinigung (Jürgen Ciezki 1974-1980). Mit Enrico Schütze AK 13 und Lutz Löbner AK 15 gingen 1985 weitere Nachwuchshoffnungen den Weg zum TSC Berlin.
Bis zum Ende der achtziger Jahre standen auch viele Eisenmänner aus den Gründerjahren noch regelmäßig im Trainings-und Wettkampfbetrieb. Sie bestimmten in der Bezirksliga und DDR-Liga (damals höchste Liga für Amateure) das Niveau in der Spitze mit und erreichten bei DDR-Bestenermittlungen so manchen Podestplatz.
Mit der Wende 1989, dem Wegfall des staatlichen Interesses an der Förderung des Kinder-und Jugendsports und der neuen Angebote in der Freizeitgestaltung, tendierte der Hebersport in Schwerin gegen null. Dennoch blieb eine Rumpftruppe von "Alten Eisen" dem Gewichtheben treu und hielt sich nach eigenem Modus mehr oder weniger fit. Infolge des neuen Vereinsrechts fiel die Sektion Gewichtheben 1990 in die Obhut des SV Hydraulik Schwerin. 1997 gründete sich der TSV Schwerin e.V. und übernahm auch die Abteilung Gewichtheben.
Mit Unterstützung des Stadtsportbundes bekamen die Gewichtheber eine Chance zum Neuaufbau. 2015 startete Manfred Porepp in der neuen Trainingsstätte in der Perleberger Straße mit einigen Kindern in den Trainingsalltag. Bereits 2016 nahmen Nachwuchsheber des TSV Schwerin an den Landesjugendsportspielen MV teil. Nach Beendigung ihres Berufslebens kehrten auch viele Ehemalige aus den Gründerjahren zum Gewichtheben zurück. Schnell wuchs die Abteilung Gewichtheben auf 20 Mitglieder an. Seit 2018 assistiert Dieter Griffel ( 2020 Trainerlizenz C) beim Kinder-und Jugendtraining. Inzwischen stellen die Schweriner Gewichtheber wieder eine komplette Mannschaft in der Landesliga. Viel Unterstützung gibt es durch den Landesverband GKMV und den TSV Schwerin e.V.. Schwerins Gewichtheber haben noch viel vor.

                 


Abseits der Heberbohle:

Für die Heber der ersten Stunde ist und bleibt Walter Thiel der Vater des Gewichthebens in Schwerin. Walter griff nicht nur zu außergewöhnlichen Trainingsmethoden, um seine Heber zu Höchstleistungen zu führen, er hatte auch ein Gespür für den Menschen hinter der Hantel. Für ihn gab es keine Probleme, aber viele Lösungen, egal ob im beruflichen oder persönlichen Umfeld. Walter fand immer die richtigen Worte und beeindruckte durch eigene Taten. Er legte den Grundstein für eine verschworene Hebertruppe, die 2020 ihr fünfzigjähriges Jubiläum hatte. Die "Eisenmänner" der Anfangsjahre schwören auf den "Thiel'schen Hebergeist" und geben diesen an nächste Generationen weiter.